Schulschwimmen – wir bleiben dran
Mit großer Freude hatten wir im Juni verfolgt, dass das Bad Gliesmarode pünktlich zu den Sommerferien wieder eröffnet wurde. Denn das – so hofften wir damals – würde auch für unsere Kinder einen kurzen Weg zum Schulschwimmen bedeuten. Aber schon kurz nach Beginn des Schuljahres wurde klar, dass der Weg in die Wasserwelt wohl erst einmal bestehen bleiben würde.
Bereits im September haben wir deshalb den Kontakt zur Stadtverwaltung gesucht, unsere Sicht dargelegt und den Wunsch auf eine baldige Einigung zwischen Stadt und Badbetreiber kund getan. Mit einem Hinweis auf die damals noch laufenden Verhandlungen wurden wir aber erst einmal vertröstet.
Auch auf Nachfragen bei der Stadt und durch diverse Informationen, die über Eltern, Lehrer und auch verschiedene Schulleitungen die Runde machten, hatten wir immer noch die Hoffnung, dass der Weg fürs Schulschwimmen bald nicht mehr per Bus sondern zu Fuß zurückgelegt werden könnte.
Wie nun Ende November dann auch diversen Medienberichten entnommen werden konnte, wurden die Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und dem Bad Gliesmarode als endgültig gescheitert erklärt.
Aber wir möchten uns damit nicht so einfach abfinden und haben daher in der Zwischenzeit an einem weiteren Vorgehen gearbeitet, um die Verhandlungspartner vielleicht doch noch an einen Tisch zu bekommen.
Diese Bemühungen führten uns am vergangenen Donnerstag Abend ins Bad Gliesmarode. Dort waren alle Vorsitzenden der Schulelternräte von den betroffenen Schulen zu einem Informationsaustausch vom Geschäftsführer des Bades eingeladen. Dabei hat uns Herr Peter Knapp auch die Sicht des Badbetreibers auf die Verhandlungen dargelegt.
Um die Verhandlungen zwischen der Stadt Braunschweig und dem Bad Gliesmarode hoffentlich wieder in Gang zu setzen, wollen auch wir unsere Position als Vorsitzende des Schulelternrates öffentlich kund tun.
Überall wird bemängelt, dass Kinder zu wenig Bewegung haben. Aber die Entscheidung, dass unsere 8-jährigen bis zur Hamburger Straße zum Schwimmen fahren müssen, macht die Bemühungen nach mehr Bewegung in gleich zweierlei Hinsicht zunichte:
- Statt den Weg von ca. 15 Minuten zu Fuß zurück zu legen (durchschnittlich der übliche Umfang eines Schulwegs), muss der Transport per Bus erfolgen.
- Durch die weitere Anfahrt und der Unterrichtsverpflichtung an der Grundschule muss die effektive Zeit fürs Schwimmen kürzer ausfallen.
- Hinzu kommt die bauliche Gestaltung von Wasserwelt und Bad Gliesmarode. In Gliesmarode wäre ein gleichzeitiger Unterricht für Nichtschwimmer und Schwimmer möglich. Was durch die räumliche Trennung der entsprechenden Bereiche / Wassertiefen in der Wasserwelt nicht umsetzbar wäre.
Als Eltern sind wir aber der Auffassung, dass für die Entscheidungen zur Bildung und zum Wohl unserer Kinder nicht die finanziellen Argumente, die in diesem Fall auch noch in Frage gestellt werden müssen, ausschlaggebend sein sollen.
In diesem Sinne hoffen wir darauf, dass die Verhandlungen mit dem Bad Gliesmarode zügig ein Ende finden und unsere Kinder in Kürze einen deutlich effektiveren, unkomplizierteren und entspannteren Schwimmunterricht in ihrem Stadtteil wahrnehmen können.